Für eine robuste Zukunft unserer Städte 

Der Klimawandel hat bereits heute spürbare Auswirkungen auf Natur und Mensch und wird sich in Zukunft weiter verstärken. Daneben gibt es aber auch viele andere äußere Einflüsse, die die österreichischen Städte und Gemeinden in naher Zukunft vor große Herausforderungen stellen werden. Das Ziel muss es daher sein, die Gefahren und Risiken für die zukünftige Entwicklung unserer Städte und Gemeinde aufzuzeigen und die negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Umwelt zu minimieren.



Vulnerabilität und Resilienz: Was ist das?

Um das Verständnis für mögliche Gefahren und Herausforderungen zu verbessern und mögliche Lösungen aufzuzeigen, müssen Schlüsselbegriffe und Zusammenhänge verständlich erklärt und ihre Bedeutung für die Bürger:innen dargestellt werden. Damit sollen die Österreichischen Städte und Gemeinden befähigt werden, die vielfältigen Herausforderungen aktiv anzugehen und die Voraussetzungen für eine nachhaltige und widerstandsfähige Zukunft zu schaffen.





Herausforderungen und Gefahren

Gemeinden sind verschiedenen Herausforderungen und Gefahren ausgesetzt, die sie selbst nicht beeinflussen oder steuern können. Manche Ereignisse treten plötzlich auf (z.B. Hochwasser, Wirtschaftskrisen, Pandemien), andere halten längerfristig an und werden zu dauerhaften Belastungen (z.B. Temperaturanstieg, Überalterung, Teuerung). Ob diese Herausforderungen und Gefahren eine Gemeinde überhaupt betreffen und wie stark die negativen Auswirkungen sind, hängt von deren Exponiertheit und Vulnerabilität ab.




Exponiertheit

Die Exponiertheit eines Gebietes beschreibt, wie stark die dort lebenden Menschen, Tiere und Pflanzen sowie die dort bestehenden Siedlungs-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Ökosysteme von zu erwartenden Herausforderungen und Gefahren betroffen sind. Die Exponiertheit wird durch verschiedene Eigenschaften des Orts (z.B. Lage, Wirtschaftsstruktur, Infrastruktur) bestimmt und kann daher nur langfristig durch die Veränderung grundlegender Strukturen (z.B. Infrastrukturausbau, bauliche Verdichtung, wirtschaftlicher Strukturwandel) beeinflusst werden.




Vulnerabilität

Die Vulnerabilität eines Gebietes beschreibt, wie stark die negativen Auswirkungen dieser Herausforderungen und Gefahren auf den Siedlungs- und Naturraum sowie die dort lebenden Menschen, Tiere und Pflanzen sind. Hohe Exponiertheit gegenüber äußeren Einflüssen muss nicht zwangsläufig starke Vulnerabilität bedeuten: Auch wenn ein Gebiet von bestimmten Herausforderungen und Gefahren betroffen ist, kann durch angepasstes und zielgerichtetes Risikomanagement die Wahrscheinlichkeit negativer Auswirkungen reduziert werden. Vulnerabilität wird durch zahlreiche Einflussfaktoren unterschiedlicher Dimensionen bestimmt, die in vielfältiger Weise miteinander in Wechselwirkung treten können.





Resilienz

Ein resilientes System ist in der Lage, Herausforderungen und Gefahren gut und unbeschadet zu bewältigen, indem es deren negative Auswirkungen abfedert oder sich an veränderte Umstände anpasst. Resiliente Städte und Gemeinden können besser mit äußeren Einflüssen und Belastungen umgehen, sich schneller von Rückschlägen oder Naturkatastrophen erholen und dabei ihre wesentlichen Grundfunktionen und Strukturen aufrechterhalten. Resilienz ist somit wie ein Puffer, der es ermöglicht mit schwierigen Situationen umzugehen und negative Einflüsse von außen ohne dauerhafte Schädigung zu bewältigen. Die Resilienz eines Gebiets kann einerseits durch langfristig wirksame Strategien zur Verringerung der Exponiertheit (z.B. wirtschaftlicher Strukturwandel, Entsiegelung, Umbau des Mobilitätssystems) oder durch kurzfristig wirksame Maßnahmen zur Reduzierung der Vulnerabilität (z.B. Anpassung bestehender Strukturen, zielgerichtetes Risikomanagement) erhöht werden.